Money Management
Das Money Management ist die Gesamtheit aller Maßnahmen, die
zum
Ziel haben das Kapital und die Handlungsfähigkeit eines
Investors
unter Berücksichtigung von Risiken (und Chancen) und
Liquiditätsflüssen zu erhalten. Neben der
Diversifikation ist
das Money Management zentraler Bestandteil des Risikomanagements.
Klassische Vorgehensweise beim Money Management ist die Bestimmung des
maximal hinnehmbaren Verlustes, die ein Anlagetitel oder das
Gesamtportfolio verursachen darf, und die Sicherstellung dieser
Verlustbegrenzung durch das Setzen von Stop-Loss-Limits. Die Festlegung
von Stop-Loss-Limits orientiert sich im Idealfalle am Value-at-Risk
(VaR), d. h. an dem größtmöglichen
Verlustbetrag, der
sich in einem bestimmten Zeitraum gemessen an der Volatilität
der
Anlage und ihrer absoluten Größe mit einer
vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit ergeben kann. Dabei gilt die Faustregel: Je
größerer der VaR einer Anlage ist, desto mehr steigt
die
Totalverlustwahrscheinlichkeit an, je geringer, desto geringer fallen
die Gewinnchancen aus. Money Management umfasst daher stets ein
Abwägen zwischen Kapitalerhalt und Wahrnehmung von Chancen.
Die
Lokalisierung von lohnenswerten Anlagen ist allerdings nicht
Bestandteil des Money Managements, sondern lediglich die
Positionsgrößenbestimmung unter Beachtung des VaR.
Eine Alternative zur Verlustbegrenzung stellt die
Kapitalzuführung
dar. Damit soll die zukünftige Handlungsfähigkeit
gewährleistet sein, um einerseits lohnenswerte Investitionen
eingehen zu können und anderseits
Liquiditätsabflüsse,
wie zur Tilgung von Wertpapierkrediten, sicherzustellen. Diese
Vorgehensweise im Rahmen des Money Management ist nur opportun, falls
das Festharren am Investment äußerst
erfolgversprechend
erscheint.
Verfasser: Dipl.-BW (FH) Michael Zabawa
Erschienen: Dezember 2010